Tom Wu - All You Want

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Auftritte von Tom Wu sollten ausschließlich in Kellerclubs stattfinden. Kellerclubs, in die man hinabsteigen muss, als würde man in die Abgründe unserer Psyche hinabsteigen. Kellerclubs ohne Licht, als würde man sich in den düstersten Ecken unserer Gedanken befinden. Kellerclubs ohne Licht, bis auf ein Strobo, das Bilder von Menschen in Ekstase zeigt, zerhackt in Momentaufnahmen. Denn genauso wirkt die neue Platte des Münchner Schlagzeugers und Sängers: Wie eine Reise ins Unbewusstsein, wie eine besonders schwarze Nacht auf etwas zu starken Drogen. Auf seinem zweiten Album nach dem selbstbetitelten Debut von 2014 klingt Tom Wu noch bedrohlicher, noch schneller, noch entschlossener. Er macht aus seinen Synthies dröhnende Kampfflugzeuge („Johnny Doe“), trommelt über Ausschnitte von Kampfszenen alter Kung Fu- Filme („Wintermute“), schreit fast mehr als er singt („Cocaine Champagne“). Und das alles simultan, Tom Wu singt, spielt Schlagzeug und bedient Synthies gleichzeitig. Allerdings nicht als Zirkusnummer, sondern weil er’s nun mal kann und weil er eine ganz klare Vision seiner Musik hat: Energisches Trommelspiel, schwere Synthie-Bässe, psychedelische Synthie-Flächen, ein Trompetenriff hier, eine Flötenmelodie dort, und über allem Tom Wu's dringlicher, klagender, verzweifelter Gesang. Das Ganze erfüllt von einer ganz eigenen New Wave- Kühle, die im Unterschied zu vielen anderen zeitgenössischen Bands kein cooler Move ist, nicht nur gespielt, kein Pastiche, sondern echt und inhaltlich zwingend. Denn Tom Wu hat etwas zu sagen, und zwar über Dinge, über die die wenigsten gerne ehrlich sprechen, geschweige denn singen: Über verdrängte Ängste, Obsessionen, Begierden, über Sex, Hedonismus, die Nacht. In „Cocaine Champagne“ etwa ist vom ersten Ton an klar: Wir sind hier nicht auf einer safen Detox-Party, auch auf keinem immer gleichen Club-Abend, hier hat die Nacht noch Abgründe, hier kann die Euphorie jeden Moment in Paranoia umkippen. „Please Baby, Smile“ entführt uns mit seiner zauberhaft schauderhaften Jahrmarkt-Melodie in die Gedankenwelt eines psychopathischen Horrorclowns: I want to see you happy – for a while. Im Titelsong „All You Want (Is Just a Little Something)“ wird sexuelles Verlangen des einen zu sexuellem Erwartungsdruck des anderen; im Video dazu werden Höchstleistungs-Porno-Szenen auf den nackten Körper von (nicht nur) Tom Wu projiziert. Diese Musik will eigentlich so gar nicht zum sauberen Schicki-Micki-München passen (obwohl es gerade dort natürlich so einige Abgründe gibt...). Um so besser passt sie zum die wildesten und schönsten Blüten treibenden Underground dieser Stadt. Ein Underground, den Tom Wu selbst mit geprägt hat am Schlagzeug, einst für Kamerakino, heute für u.a. Das Weiße Pferd, Parasyte Woman oder das Honky Tonk Movement. Ein Underground, aus dem schon Acts wie Pollyester, Friends of Gas oder Leroy hervorgekrochen kamen. Wie die beste gute Musik schießt die Musik auf „All You Want“ auch beziehungsreiche Pfeile in die verschiedensten Richtungen ab: Zur H.P. Lovecraft-Kurzgeschichte „Die Musik des Erich Zann“, zu Chuck Berry's Klassiker „Memphis, Tennessee“, zum William Gibson-Roman „Neuromancer“. Und zum griechischen Jüngling Ganymed, Ikone der Schönheit und Homoerotik, als den die Künstlerin Anna McCarthy Tom Wu auf dem Albumcover inszeniert. Neben Tom Wu (Schlagzeug, Gesang, Produktion) sind The Notwist's Micha Acher (Trompete auf "All You Want"), Dizzy Errol (Gesang und Gitarre auf "Memphis, Tennessee") und ex Franz Ferdinand-Gitarrist Nick McCarthy (Gitarre auf "Cocaine Champagne") zu hören. Gemischt wurde "All You Want" in den Londoner Sausage-Studios von Sebastian "Seb-I" Kellig, der u.a. schon für "La BrassBanda" tätig war und dort zusammen mit Nick McCarthy eigene Produktionen wie "Das Lunsentrio" oder "Manuela" fabriziert. Das Album "All You Want" von Tom Wu erscheint am 25.5.2018 auf dem Münchner ECHOKAMMER Label und auf dem Wiener Label CUT SURFACE. - Hardy Funk

LINKS: TOM WU: tomwu.bandcamp.com soundcloud.com/tom-wu youtube.com/user/TomWuMusic facebook.com/tom.wu.music ECHOKAMMER: echokammer.de CUT SURFACE: cutsurface.com