Mosh Mosh - Mosh Mosh

Hey Musiclovers! Bestimmt sitzt ihr gelangweilt an euren Pulten oder liegt auf der Couch und denkt: "Diesen Text mag ich nicht lesen!". Sollt ihr aber. Weil: Hier geht es um Mosh Mosh und die sind toll und toll ist auch ihr Label Echokammer, bekannt für ein sicheres Händchen in Sachen exklusiver und explosiver elektronischer Musik.

Mosh Mosh heissen eigentlich Isabel Reiss und Viola Thiele, leben in Zürich und München und machen elektronische Musik, von der sie wohl selber nicht genau wissen, wie man sie beschreiben soll. Man braucht nicht gleich "Eklektizismus!" rufen, wenn die beiden dubbige Beats mit Riot Grrl-Vocals paaren, aber Unrecht hätte man damit nicht. Auf ihrer namenlosen Debut-EP gibt es vier Tracks, düstere Chansons mit verstörendem Charme und sehr schnelle, treibende Songs. Mosh Mosh's Sound ist basslastig ohne Ende, schmeichelt dem Ohr mit eingängigen Melodien und verstört den Verstand durch Texte, die ebenso bizarr wie lustig sind.

Da gibt es etwa den einzigen Love-Song der EP, der "Pony & I" heisst und tatsächlich ein Liebeslied an ein Pony ist. Ein Liebeslied aber unter Vorbehalt, denn nach wie vor gilt: "Pony's speech doesn't make sense to me. Pony don't need to speak, you see!" Naja, man muss es wohl gehört haben. Anhören sollte man sich auch die Coverversion des Guns'n'Roses-Klassikers "Welcome To The Jungle", dem Mosh Mosh mit einer ordentlichen Portion lasziver Erotik den Glam-Metal austreiben und eine morbide Eleganz schenken. Danach werden bei "Junkies in Bikinis" die Zappel-Beats ausgepackt und in den sich abwechselnden Gesangsparts boasten die beiden Damen, was das Zeug hält.

Schliesslich haben wir es hier mit einem (Eigenbezeichnung) "divenhaften Duo" zu tun. Ausserdem ist da noch das mantrartige "So Many Men", wo eine einzige repetitiv vorgetragene Strophe auf einen geschrieenen Chorus trifft und wenig Liebes über die Männerwelt zu sagen weiss. Was kürzlich an anderer Stelle in properem Englisch über eine andere Band zu lesen war trifft genau so auf Isa und Viola zu: "Mosh Mosh are noisier, faster, girlier. And the two share a rare, rambunctious sense that noise is fun.”