Jason Arigato - Sad & Slow Songs
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JASON ARIGATO - Sad & Slow Songs
Ausführender Musikproduzent in eigener Sache und aufführender Interpret in einer Person. Keine Studioklette, die aus Mangel an Ideen mit ihrem Inventar verwächst und verklebt. Nein, es gibt nicht viele seiner Art: Jason Arigato gehört zu den Klangkünstlern, die immer wieder neue Stilblüten hochziehen, um die Früchte der Arbeit dann abends auf den Bühnen unserer Vorstellung auszubreiten. Dabei unabhängig sein, sauber bleiben, das ist die first rule. "Bleib sauber, Mann!" sagte man früher gerne. Doch wie ein Saubermann bleiben, wenn aus der Wolke über einem ständig schwarzer Regen tropft? Jason Arigato hielt an der Losung fest. Und erwidert den Gruß nun mit seinem ersten Solo-Output.
Mit einem täglich abgelegten Bekenntnis zu DIY braucht Arigato gewiss einen ähnlich voluminösen Eigenbrotschrank wie ein Ariel Pink, Atlas Sound oder ein Todd Rundgren. Oder es gibt eben eine zweiseitig bestrichene Platte:
Auf der einen Seite hören wir Singer/Songwriter Miniaturen, die ganz ohne beats auskommen, fast nackt sind bis auf Jasons Haut und den Korpus seiner Gitarre. Nur etwas ephemere Atmosphäre, Flageolett, und ein Echo von Lou Reed und John Lennon schwingt und hallt mit. Auch ein großer, schwarzer Regenbogen kann einen zu Tränen rühren!
Dann der dialektische Kontrapunkt: Steigen wir langsam aber kontinuierlich auf Jasons rostig aber niemals schläfrigen Klageberg hinauf, so finden wir auf der anderen Seite eine ganz andere Klangwelt vor. Eine Breitwand aus Streichern, Flöten und Tasten, ein satter Bandsound mit Schlagzeug und Pipapo. Und dennoch - und das ist dann die eigentliche Volte - vollzieht Jason gleichzeitig einen Rückzug ins Instrumentale, wird noch ruhiger, verträumter. Das kommt einer dergestalt nie gehörten sonischen Implosion gleich. Mit einem ironischen Abspann fächert Jason schließlich noch einmal die Spuren zu seiner früheren Band "Queen Of Japan" auf, und verwischt sie gleichzeitig. Jason has just left the building - hören wir nun seine Kunst der Fuge!
(Federico Sánchez)