Die Lore - Ozean
Der Multiinstrumentalist Erol Dizdar, der sich seit satten 30 Jahren in der Münchner Subkultur und Kunst Szene bewegt, hat sich des öfteren verwandelt. Aus einem Dunstkreis von Bands wie Kamerakino, Murena Murena, Dizzy Errol ( Pseudonym seiner früheren Identität) und als gegenwärtiger Schlagzeuger bei der Noise- Krautrockband Friends of Gas, hat er sich für seine Musik, die er im Alleingang schafft, den Namen „Die Lore“ (sein Vorname rückwärts ausgesprochen) ausgedacht. Bisher wurden von „Die Lore“ ausschliesslich Alben auf Bandcamp und als Audiotape veröffentlicht. Mit seinem 7. Album soll sich das nun ändern. Die Alben wurden zunehmend Themenbezogener und könnte man als Konzeptalben bezeichnen. Das 7. Konzept-Vinylalbum (45 Minuten), welches das Wasser huldigt, den derzeitigen Zustand unserer Weltmeere beschreibt und den Zusammenhang von Wohlstand und Zerstörung weitgehend ohne Zeigefinger darstellt, trägt den Namen „OZEAN“. Es werden lediglich Beobachtungen beschrieben werden, die völlig ausreichend scheinen um vieles zu fassen. Dies geschieht dabei auf subtile Art und Weise. Die A Seite besteht aus 6 kürzeren Stücken, die einen Bogen von freundlicher Popmusik über experimentelles bis hin zu Easy-Listening Jazz, der allerdings mit eben diesen sozialkritischen Texten jener Beobachtung garniert wird, spannen. Die B Seite ist ein nahezu 20 Minütiges Epos, eine Reise durch die Tiefen der Meere. Die Ouvertüre, das Hauptthema taucht auf, verschwindet in rhythmischem Fahrwasser und verliert sich in der Tiefe des Meeres, taucht wieder auf und verwandelt sich in düsteren Techno. Eine musikalische Beschreibung des Zustands unserer Weltmeere. Die Musik erinnert hier ein wenig an den Progressive Rock der frühen 70er, bricht aber mit Zeitgemässem, Gegensätzlichem. Die Herangehensweise ist hier eher D.I.Y., da mit dem vorhandenen Umständen umgegangen wird, ohne Aufwand, Protz und Pomp. Daher könnte man das ganze stilistisch als Lo-Fi Prog bezeichnen. Ein äusserst riskantes Experiment, da Trends hier völlig ignoriert werden. Wie immer schon. Erscheinen wird das Album bei dem Münchner Label „Echokammer“ von Albert Pöschl, der seit langem eine Vorliebe für die experimentierfreudigeren, interessanteren Bands in München (Salewski, H, Das weiße Pferd) hat. Das Releasekonzert findet am 08.10.2022 in den Münchner Kammerspielen im Werkraum statt. Live wird es dort ein eimaliges Konzert geben. Erol Dizdar wird Gitarre spielen und singen. Begleitet wird er von hochqualifizierten einzelnen Musikern aus der Münchner Jazz-Progrock-Kraut Band „ Karaba“, die bereits mit „Damo Suzuki“ dem Sänger von der Kölner Kult-Krautrock- Legende „ Can“ aufgetreten sind und auch mit der Münchner Kult- Legende „Embryo“ seit Jahren zusammen arbeiten. Mit Jakob Thun am Schlagzeug, Andi Kainz am Keyboard/Orgel/ Synthesizer und dem mit ihnen befreundeten Simon Ackermann am Bass. Eintauchen und in die Tiefen der Meere reisen! Großes Kopfkino.